Rennrad
  24 Stunden-Fahrt-Nortorf 25. u. 26.06.2011
 

24-Stunden-Fahrt Nortorf 2011

 

Freitagabend auf die schnelle das MTB fertig gemacht und einige Sachen gepackt. Viel brauche ich ja nicht. Energy Drink, Duplo, Kinderriegel, mini Mars und 2 Powerbar Riegel und Gels. Das muss an Verpflegung reichen.

 Samstagmorgen bin ich, wie auch 2010, mit dem MTB nach Kiel gefahren und dann mit der Bahn weiter nach Nortorf. Im Zug traf man schon auf andere Radfahrer, die auch an der Veranstaltung teilnehmen.

Gegen 8:45 Uhr war ich dann an Veranstaltungsort. Startnummer geholt. Hatte wieder die Nummer 17. Bis zum Start war noch genug Zeit, also habe ich in aller Ruhe meine Verpflegung deponiert. Ich hatte meine Sachen nicht in der Turnhalle deponiert, sondern ziemlich dicht am Start- und Zielbereich. Spart Zeit, wenn man etwas braucht.

 Dieses Jahr wollte ich die kompletten 24 Stunden mit Warnweste fahren. Hat auch seinen Grund. So kann ich zumindest meine Trägerhose über mein Trikot ziehen und darüber dann die Weste.

Vorteil:

Wenn ich auf Toilette muss, dann kann ich schnell meine Weste ausziehen und fertig. Letztes Jahr musste ich mich jedes Mal aus dem Trikot quetschen. Da ich die Trägerhose unter dem Trikot hatte. Bis zum Start verbrachte ich die Zeit mit Smalltalk.

Dann ging es endlich los. Der Start erfolgte wieder beim Sponsor. Gemeinsames hinfahren zum Sponsor.

 Mein Proviant bis zur ersten Pause:

2 Kinderriegel

2 Duplo

2 mini Mars

1 Gel

1 Powerbarl Riegel

 

750 ml Wasser/Malto

500 ml Apfelschorle

 

Um Kurz nach 10 Uhr fiel dann der Startschuss. Nun ging es endlich los. 24 Stunden Rad fahren. Mein leises Ziel waren wieder 500 km. Allerdings wollte ich diesmal nur 2 Pausen machen und mindestens 23 Stunden fahren. Aber dafür müsste alles Perfekt laufen. Wetter, Timing, Tagesform, etc……

24 Stunden sind lang. Man muss immer drauf gefasst sein, dass man von Plan A auf Plan B, C, D oder E wechseln muss…….

Das einzige was fest stand war, dass ich durch fahre. Daher hatte ich auch keine Schlafsachen mit! *lach*

 Der Startschuss fiel und ich reihte mich mit meinem MTB ganz hinten ein. Nach 2 km bildete sich dann eine Gruppe von 8 Leuten. Die Gruppe bestand aus Einzelfahrern und Teamfahrern.

Das Tempo pendelte sich bei 27 – 30 km/h ein. Ein gutes Tempo. Dank des Windschattens fuhr ich mit einem 116ener Puls. Das fahren in der Gruppe ging sehr gut. Kurz vor Heinkenborstel kam dann zum ersten Mal der lange Berg. In der ersten Runde ist er noch eine Lachnummer. Vom letzten Jahr weiß ich, dass er jede Runde länger und steiler wird.

Von Oldenhütten bis Nortorf ging es dann schön bergab. Bis auf 2 oder 3 kleiner Steigungen. Wir hatten Rückenwind. So kam das Tacho kaum unter 32 km/h.

Und schon war die erste Runde mit 28 km gefahren. In der zweiten Runde konnte ich immer noch Windschatten fahren. Allerdings waren wir nur noch 5 Leute. Die 2 Runde verging auch zügig. Ab der 3. Runde war ich alleine Unterwegs. Die anderen brauchten oder wollten Pause machen. Nach 56 km mache ich noch keine Pause.

Also ging es alleine weiter. Als ich aus Nortorf draußen war, da bemerkte ich dann auch, dass es doch ziemlich windig ist. So windig war es 2010 nicht. Naja, kann man nicht ändern. Ich konnte mein Tempo gut bei 25 – 27 km/h halten. Allerdings war der Puls jetzt wesentlich höher. Windschatten fahren macht eine Menge aus. Kurz vor Heinkenborstel wurde ich dann von den ersten Teamfahrern überholt. Die Fahren schon ein etwas anderes Tempo, als die meisten Einzelfahrern. Dann flog mir plötzlich eine Wespe/Biene unter den Helm klasse. Anhalten wollte ich jetzt nicht. Also habe ich das Vieh irgendwie mit dem Helm tot gerieben. Ansonsten verlief Runde 3 auch gut.

In Runde 4 konnte ich dann erst mal Zwangspause an der roten Ampel machen. So konnte ich noch schnell einen Kinderriegel essen. Hatte so langsam Hunger. Hatte ja auch noch nicht gefrühstückt. Mein Abendbrot von Freitag lag schon etwas zurück. Freitagnachmittag gab es Brötchen mit Spiegelei.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sprang die Ampel auf grün um und es ging weiter. Inzwischen war es Mittag und es wurde auch immer wärmer. Um die 20 Grad. Alles im grünen Bereich!

Nach der 4. Runde waren meine Trinkfalschen leer. Für die Einzelfahrer war im Start-Zielbereich ein kleiner Verpflegungsbereich aufgebaut. Also schnell Flaschen nachfüllen.

Eine Flasche mit Wasser und die andere mit Himbeersaft. Und weiter ging es.

Runde 5 verlief auch gut. Ich wurde von einigen Teamfahrern überholt. Das ist mir egal.

Inzwischen war ich 140 km gefahren. Bis jetzt ohne Probleme. Also ging es ohne Pause in Runde 6 rein. Nach 10 km merkte ich, dass ich etwas müde werde. Die Konzentration lässt etwas nach. Wir fahren im fließenden Verkehr mit. Man muss ständig aufpassen. Allerdings waren wir von der Radwegbenutzungspflicht befreit. Hinter Oldenhütten habe ich dann erst mal einen Riegel gegessen. Kokos mit Koffein. Ab Oldenhütten hatten wir Rückenwind und es ging Bergab, also kann man gut essen. Der Riegel war schon etwas weich und lies sich nur schwer aus der Verpackung quetschen. Das war eine schöne klebrige Angelegenheit. Inzwischen klebte alles Meine rechte Hand war mehr als klebrig. Und das Rad genau so. Nach Runde 6 schnell Trinkflaschen aufgefüllt.

Dann begann Runde 7. Kurz hinter Nortorf sah ich in der Entfernung eine Gruppe Radfahrer. Das Tempo sah gar nicht so hoch aus. Ich bin dann auch an die Gruppe rangekommen. Die fuhren um die 34 km/h. Das Tempo konnte ich noch gut mit fahren. Besonders im Windschatten. Kurz vor Heinkenborstel kam von hinten eine größere Gruppe angefahren.

Dann entstand eine Gruppe. Das Tempo ging auf 40 km/h hoch. Da musste ich aus der Gruppe raus gehen. Das kosten auch im Windschatten zu viel kraft. Das bringt einfach nichts. Also fuhr ich alleine weiter. Allerdings merkte ich langsam, dass meine Geschwindigkeit langsamer wird. Aber auch nur minimal.

Nun begann Runde 8. Meine letzte Runde vor der ersten Pause. So langsam freut man sich schon auf eine schöne Portion Nudeln. Und eine schöne kalte Cola. Die Runde verlief relativ langsam. Wenn man weiß, dass gleich eine Pause kommt, dann will man irgendwie auch nicht mehr so richtig schnell fahren. Obwohl man schneller könnte. Alles eine Kopfsache.

Nach Runde 8 war dann Pause angesagt. Wir hatten auch schon 19 Uhr und 225 km auf dem Tacho stehen. Als erstes habe ich mir einen Energy drink in den Schädel geknallt. Koffein ist immer gut. Anschließend ging es an das Büffet. Ich nahm mir Nudeln, Gemüsesalat, Frikadellen, Schokoladenpudding und trocken Brötchen. Beim Esse noch ein wenig Smalltalk mit 2 anderen Einzelfahrern. Die jetzt aber bis Sonntagfrüh pausieren wollten. Nachdem Essen habe ich meine Trinkflaschen aufgefüllt. Mit Apfelschorle und Energy Drink. Dann noch schnell auf Toilette und schon stellte ich fest, dass ich zu lange Pause gemacht habe. 20 Minuten wollte ich und 24 Minuten sind es geworden.

Nun begann Runde 9. Ich entschied, dass ich schon mal mein Rücklicht anmache. Es wurde immer bewölkter. 3 km hinter Nortorf überholte mich eine größere Gruppe. Fast alles Einzelfahrer. Ich hing mich an die Gruppe dran. Das Tempo war okay für mich. Schön, endlich mal wieder Windschatten. Wobei der Wind inzwischen nachgelassen hatte.

Runde 10 bin ich wieder alleine gefahren. Die Gruppe wollte irgendwie Pause machen. Inzwischen war auch die Ampel ausgeschaltet. Das war schön. So langsam konnte man sich schon mal den Kopf zerbrechen, ob es 500 km werden können. Meine Berechnungen ergaben, dass es sehr knapp werden könnte. Der schwierigste Teil der 24 Stunden kommt noch. Die Nachtfahrt. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie wirklich sehr hart wird.

Runde 11 begann. Inzwischen fuhr ich komplett mit Licht. Es wurde immer dunkler. Und die Motivation stieg immer mehr. Ich mag Nachtfahrten.

Der Berg vor Heinkenborstel wurde auch immer steiler und länger. Inzwischen war der Berg schon etwas nervig. Und das Kopfsteinpflaster in Heinkenborstel auch. Wobei ich da immer über den Bürgersteig fuhr. Doof ist es dennoch.

Zu Beginn von Runde 12 war es schon fast dunkel. Der Himmel war bewölkt. Vom Vollmond sah man nichts. Zwischendurch tröpfelte es immer mal. Zumindest war es angenehm warm.

In Runde 12 fuhr ich recht langsam. Mit Gewalt das Tempo hoch halten, das wollte ich nicht. Also habe ich gegessen. 2 Duplo und ein Kinderriegel. Als ich wieder Nortorf erreichte, war es stockdunkel. So langsam merkte man auch ein wenig, den Nacken. Ich bin halt zu wenig mit dem MTB gefahren. In der letzten Zeit. Ich war fast nur noch Rennrad oder Liegerad gefahren. Anfang Juni 14 Tage komplett Null Rad gefahren.

Nicht weiter drüber nachdenken. Ich kann es jetzt eh nicht ändern.

Dann begann Runde 13. Auf der Strecke war nichts mehr los. Man sah nur noch ganz selten andere Radfahrer. Und ich bekam ein wenig Magenschmerzen. Warum auch immer. Vielleicht war es auch nur Einbildung. Ich wurde langsam echt müde. Vielleicht wollte mein Kopf sich einbilden, dass ich Magenschmerzen habe, damit ich eine Pause mache. Ich war echt verdammt müde. Ich habe dann alle 10 Minuten einen Schluck Energy Drink zu mir genommen. Und ernsthaft überlegt, ob man auf einem Rad einschlafen kann.

So schleppte ich mich dann durch Runde 13.

Im Zielbereich sah ich, dass wir gerade mal 00:30 Uhr hatten. Pause gibt es noch nicht. Eine Runde werde ich noch durchziehen.

Die ersten 12 km in Runde 14 waren schon heftig. Man sah keine Radfahrer. Man war schon froh, wenn ein Auto von vorne oder hinten kam. Damit man sich mal richtig konzentrieren musste. Nach 12 km sprang mir dann ein Reh vor das Rad. Da war ich wieder hellwach. Hätte das Reh nicht schon eine Runde frühe kommen können. Jetzt war ich wieder wach und konnte auch wieder schnell fahren.

Nach Runde 14 gab es eine Pause. Inzwischen hatten wir 01:45 Uhr. Als erstes gab es wieder eine Flasche Energy Drink. Dann ging es wieder an das Büffet. Ich nahm mir wieder Nudeln und Gemüsesalat. Viel war nicht los in der Aula. Die meisten waren irgendwie kurz vor dem Einschlafen. Nach dem Essen wieder Flaschen mit Apfelschorle und Energy Drink aufgefüllt, auf Toilette gegangen. Die Pause hatte knappe 25 Minuten gedauert. Als ich dann wieder raus kam, war ich überrascht. Aus dem Nieselregen war richtiger Regen geworden. Also habe ich mir noch schnell aus meiner Bauchtausche einen Scheibenwischer raus geholt. Diesen Scheibenwischer steckt man sich über den Finger und dann kann man die Brillengläser vom Wasser befreien. Mit meinen völlig verklebten Händen möchte ich nicht das Wasser von der Brille wischen.

So begann ich dann Runde 15 bei Regen. Das wird eine anstrengende Runde! Nach 5 km war ich durch nass. Nicht weiter schlimm, bzw. nicht weiter drüber nachdenken!

Das Fahren war jetzt sehr anstrengend. Dunkelheit, Regen….keine gute Kombination. Aber eigentlich genau mein Ding! Das Tempo pendelte sich nun bei 23 km/h ein. Bei Gegenverkehr ging es unter 20 km/h. Teilweise hat man wirklich einen Blindflug gemacht.

Zu beginn der 16. Runde wurde es ganz langsam hell. Inzwischen wurde aus dem Regen mehr Nieselregen. Und so langsam sah man wieder andere Radfahrer auf der Strecke. Irgendwie blieb mein Tempo bei 23 km/h stehen. Auf jeden Fall wusste ich jetzt schon, dass es wieder 500 km werden. Wenn nichts mehr passiert. So konnte man doch ganz entspannt fahren. Am Ende von Runde 16 war es dann wieder richtig hell.

Runde 17 begann mit einer Rennradbegleitung. Allerdings musste der RR-Fahrer hinter Aukrug eine Pause mache. Also fuhr ich alleine weiter. Plötzlich kam mit der Gedanke, dass ich so langsam die 30.000 km auf dem Tacho stehen haben müsste. Ich spielte dann mit dem Tacho rum und es standen tatsächlich 30.000 km drauf. Geil. Um 6:54 Uhr habe ich die 30.000 km mit dem Stevens voll gemacht. Nun muss der Rahmen nur noch 70.000 km halten, dann geht er in Rente. Um07:15 Uhr war ich dann wieder zurück in Nortorf. 2 Runden schaffe ich nicht mehr. So stellte ich mich auf meine letzte Runde ein.

Runde 18. Die war ätzend. Wenn man weiß, dass es die letzte Runde ist und man auch genau weiß, dass man genug Zeit hat, dann geht nichts mehr. Dann schaltet der Kopf komplett auf langsam um. Eigenartig. Das war schon recht crass. Ich bin wirklich nur noch durch die Gegend geeiert. Und habe es genossen, als das Tacho auf 500 km sprang. Das habe ich nicht jeden Tag auf dem Tacho stehen. So eierte ich dann meine letzten Runde ins Ziel.

Um 08:40 Uhr war dann Feierabend für mich. Schlechtes Timing. Hätte mein Kopf auf der letzten Runde nicht völlig „blockiert“ dann hätte man noch eine Runde geschafft. Inzwischen ärgere ich mich ein wenig darüber!!!! In einer 01:20 Stunde hätte man eigentlich noch 28 km fahren können.

So konnte ich zumindest das Frühstück genießen. Hatte auch was.

Um 10:30 Uhr war dann Siegerehrung!

Immerhin wieder 2. Platz in der Gesamtwertung Frauen.

 

Lt. GPS:

 

Strecke: 504,15 km (eine Runde weniger, als 2010!)

 

Fahrzeit: 21:25:08

 

Durchschnittsgeschwindigkeit: 23,50 km/h

 

Durchschnittspuls: 135

 

UPM: 87

 

Auf jeden Fall bin ich zufrieden. Wenn man bedenkt, dass ich Donnerstag noch 130 km Rad gefahren bin. Freitag 15 km gelaufen. Heute am Montag auch wieder über 100 km mit dem Liegerad. Das ist schon gut.

 

Hier die Rundenzeiten:

 

http://www.rsg-mittelpunkt.de/fileadmin/img/doc/2011%2024%20Ergebnis%201er.pdf

 

auf Seite 16/17 sind meine!

 


 
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