Rennrad
  Bericht zum 9. Ultramarathon
 

Der Bericht ist nicht Rechtschreibfehler überarbeitet!!!

 

 

  9. Ellerdorfer Ultramarathon am 20. November 2010

 

Gegen 05:30 Uhr klingelte der Wecker. Selbstverständlich hätte ich am liebsten weiter geschlafen. Ich hasse es für eine alternativ Sportart früh aufzustehen. Habe mich dann schnell fertig gemacht. Flaschen gefüllt. Eine 0,75 l Flasche mit Wasser/Maltodextrin. Und dann 2 Gel-Flaschen mit Wasser und die anderen 4 mit Orangennektar. In die Taschen des Laufgürtels kamen noch 2 Gels und mein Handy.

Dann noch 2 Scheiben Brot mit Nutella gegessen.

 Mein Bruder war so freundlich und hat mich nach Ellerdorf gefahren. Gegen 06:45 Uhr waren wir am Startbereich. Dort gab es noch Frühstück. Ein trocken Brötchen habe ich auch gegessen! Beim Frühstücken traf ich dann noch einen Triathletin. Wir kannten uns von der 24-Stunden-Fahrt in Nortof. Dort waren wir eine Runde zusammen gefahren! Wir haben uns kurz unterhalten. In aller Ruhe habe ich mich dann umgezogen! Startnummer (35) befestigt!

Irgendwann fragte mich mein Bruder, ob hier dann nur „alte Leute“ mit laufen! Die meisten Leute waren doch um die 50 Jahre! Gegen 07:40 Uhr sind wir dann in Richtung Startbereich gegangen. Zum Glück war es recht warm draußen. 4 – 6 Grad müssen es gewesen sein. Ganz leise fragte mich dann mein Bruder: Wollten die alten Leute wirklich alle laufen? Die humpeln ja jetzt schon, bzw. sie könne ja kaum gehen!!!! *lach*

Kurz vor 8 Uhr versammelten sich dann die 71 Starter an die Startlinie. Hier wurde noch kurz was zu Strecke gesagt. Es gab keine Veränderungen zum letzten Jahr!

Hier reihte ich mich fast ganz hinten ein! Ich wollte locker laufen. Mein Ziel war die 60 km zu bewältigen und vielleicht unter 6 Stunden zu bleiben. Im Vordergrund stand die Bewältigung der Ultradistanz. Das ohne spezielles Training! Ich laufe meine 20 – 25 km in der Woche. Der letzte lange Lauf war vor 4 Wochen in Lübeck! Marathon!

Ich habe keine Ruhetage eingelegt. Der letzte Ruhetag war vor dem Lübeck Marathon.

 Der Startschuss viel um kurz nach 8 Uhr und es ging relativ langsam los. Die ersten Meter führten noch über eine Straße und dann kam ein Matschweg. Mit großen Pfützen. Hier stoppte auch das Läuferfeld. Jeder wollte außen rum laufen! Keiner wollte durch die Pfütze laufen! Nach einigen Hundert Metern ging es dann auf Asphalt weiter. Auf den ersten 2 km überholte ich noch viele Läufer. Ich traf noch einen Läufer aus Lütjenburg. Bzw. er erkannte mich! Noch schnell 2 Sätze geredet und dann lief ich mein Tempo. Wichtig ist bei den Distanzen, dass man sein Tempo läuft. Sich nicht mit reißen lässt, wenn man überholt wird.

Nach 2 km war das Läuferfeld schon sehr weit verteilt. Ich bin allein gelaufen. In der Ferne sah ich eine Läufergruppe von 4 Leuten.

Bei km 2 ging es in einen Matschweg rein. Ich bin auch nur in der ersten Runde auf der rechten Seite gelaufen. Dort steckte ich plötzlich bis zum Knöchel im Matsch! Zum Glück habe ich den Schuh nicht verloren. Die Sträucher, die schon im letzten Jahr auf den Wegen hingen, waren dieses Jahr immer noch da. Ständig ist man mit den Armen in die Dornsträucher gekommen. Bei km 4 ging es wieder auf Asphalt weiter. Und ich kam immer dichter an die vierer Gruppe dran. Bei km 5,5 überholte ich sie schließlich. Noch kurz ein paar Wörter gewechselt und weiter ging es in meinem Tempo. Bei km 6 war ein Verpflegungspunkt. Die laufe ich erst ab Runde 3 an. Inzwischen führte die Strecke durch einen Feldweg. Landschaftlich schön! Wie auch schon im letzten Jahr!

Bei km 8 fing ich langsam an, mich auf die 2. Runde einzustellen. Ich weiß ja inzwischen, dass es die schlimmste Runde wird. Ich empfand sie im letzten Jahr als ziemlich demotivierend!

Am Ende der ersten Runde konnte ich noch mal 3 Leute überholen! Zu Beginn der zweiten Runde entschied ich spontan, dass ich die Rundenzeiten stoppe. Gesagt getan!

Am Verpflegungszelt hielt ich nicht an. Mein Plan war erst zwischen Runden 2 und 3 dort anzuhalten!

Jetzt schaute ich auch zum ersten Mal auf die Uhr! 01:24:35 Stunde! Das stellte mich nicht zufrieden! Ich wusste, dass ich nur 1:30 Stunde pro Runde Zeit habe. Um unter 6 Stunden zu laufen. Also habe ich jetzt nur einen Vorsprung von 6 Minuten. Ganz leise habe ich damit die 6 Stunden abgehakt! – Ich bin dann weiter mein Tempo gelaufen. Die 2. Runde ist so nervig!

Da man genau weiß, dass man noch 2 Mal hier längs laufen muss. Also stellte ich mir schon mal vor, wie es ist, wenn ich hier in der 3. Runde längs laufe. In der 3. Runde kann ich mir sagen, dass ich hier nur noch 1 Mal längs laufen muss!

Bei km 2 kam dann wieder der Matschweg. Hier muss man sich die nächsten 2 km auf den Weg konzentrieren. Damit man nicht Stecken bleibt.Über das Laub musste man auch sehr vorsichtig laufen, da man nicht weiß, was sich darunter befindet! Bei km 4 war ich dann wieder froh auf Asphalt zu laufen. Allerdings war es schnell langweilig, da man sich hier nicht konzentrieren muss. Also bin ich das kleine einmaleins durch gegangen. Bis zur Zahl 8 bin ich gekommen! Dann kam der Feldweg, wo man wieder etwas mehr aufpassen musste und die Landschaft auch wieder nett aussah! Dann gab es etwas nieselregen. Der war nicht der Rede wert! So lief ich dann Meter für Meter einsam durch die Feldwege! Vom Gefühl her war ich nicht langsam unterwegs. Ich habe unterwegs bewusst nicht zur Uhr geschaut. Ich wollte einfach nur schnell die 2. Runde bewältigen. Und dazu kam die Vorfreude, dass ich in einigen Stunden wieder den km 50 auf meiner Uhr habe! Und erinnert mich an das letzte Jahr, wie „Geil“ das Gefühl war, als die 50 km kamen. Oder überhaupt das Gefühl, wenn man in die vierte Runde einläuft! Mit diesen schönen Gedanken verliefen die letzten 5 km auf der 2. Runde relativ schnell.

Nach 02:48 Stunden habe ich die erste Hälfte geschafft! (Rundenzeit: 01:24:04 Stunden)t: Im Verpflegungszelt habe ich mir schnell 2 Waffeln genommen und ein Stück Schokolade und weiter ging es. Bloß keine Zeit verlieren. Auf den ersten 2 km war ich damit beschäftigt meine Waffeln zu essen! Bei km 3 lief ich auf einen Läufer auf! Ich überholte ihn auch! Kurze Zeit später wurde ich noch von einem anderen Läufer überholt. Wir drei waren immer dicht an einander dran. Ca. 20 – 30 m Abstand! Bei km 6 kam dann eine Verpflegungsstelle. Wie auch im letzten Jahr musste man sich Wasser, Tee oder Cola selbst einschenken. Wir drei Läufer haben dann in Ruhe getrunken. Ich meinen Becher Cola. Vom Lübeck Marathon weiß ich ja, dass es mir gut tut. Dann liefen wir weiter. Jeder sein Tempo. Der eine Läufer war dann sehr schnell weg und der andere war ca. 20 Meter vor mir. Die folgenden 4 km verliefen relativ zügig! Dann kam wieder ein Verpflegungspunkt. Wieder Cola einschenken! Dort traf ich dann auf dem Läufer, der 20 m vor mir lief. Dann kam noch ein „freiwilliger Helfer“ der Veranstaltung. Der ging dort immer die Strecke ab. Zusätzlich fuhr auch immer ein Auto die Runde ab! Wenn man nicht mehr kann, hätte man dort einsteigen können!

Wir drei haben kurz geschnackt! Vielleicht 2 Minuten und dann ging es weiter. Der andere Läufer konnte mein Tempo nicht mehr mitgehen.

Die nächsten 5 km bis Ellerdorf waren wieder etwas langweilig. Es ging über Asphalt.  Landschaftlich gab es dort nichts zu entdecken. Außer ein paar Felde, die unter Wasser standen. Ich merkte ein wenig die Beine. Bloß nicht drüber nachdenken! Es werden wieder besser km kommen!

Also stellte ich mir eine Europakarte vor und ging von Norden nach Süden die Hauptstädte durch. Dann kam km 12 von der 3. Runde. Die Marathondistanz habe ich bewältigt in 03:58 Stunden. Und das Rechnen ging los. Kann ich doch unter 6 Stunden bleiben? Die letzte Runde könnte hart werden! Die Beinchen merkte ich schon ein wenig!

Kurz vor Ellerdorf habe ich dann noch mal Glück gehabt! Dort mussten wir Bahnschienen überqueren (pro Runde gab es 2 Bahnübergänge). Ich war gerade rüber gelaufen und dann gingen die Schranken runter!

Nach 04:17 Stunden beendete ich die 3. Runde. Im Verpflegungszelt nahm ich wieder Schokolade und Waffeln mit! Und ich stellte meine 0,75 l Flasche ab. Die war eh fast leer!

 

Nun begann die vierte und letzte Runde! Gänsehaut! Ein „geiles“ Gefühl! Ein Gefühl, welches ich bin keiner anderen Laufveranstaltung habe! Ein Gefühl von Freude. Und diesmal auch die Vorfreude, dass ich es unter 6 Stunden schaffen kann. Allerdings weiß ich, dass 15 km lang werden können. Gerade wenn man schon 45 km in den Beinchen hat! Die Beine fühlten sich aber noch gut an! Die Muskeln merkt man! Wichtig ist, dass ich mich nicht auf die Beine konzentriere, sondern an was Positives denke! Man muss sich von dem negativen ablenken! Auf den ersten 2 km war ich wieder mit dem Essen der Waffeln beschäftigt! Und dann ging es zum letzten Mal in den Matschweg rein. Ich genoss jeden Meter. Gerade weil ich wusste, dass ich bald 50 km erreiche. Bei km 4 trank ich meine erste Flasche Orangennektar! Und dann kam auch ganz schnell km 50. Die Zahl sah richtig gut aus auf der Uhr! Einfach Hammergeil!!! An der Verpflegungsstelle bei km 6 traf ich dann noch 2 Männer, die noch in der 3. Runde waren. Die waren so nett haben mir Cola eingeschenkt. Das sparte noch mal ein paar Sekunden ein. Und weiter ging es durch die einsamen Feldwege. Zuschauer gab es an der Strecke nicht! Das macht geraden dein Reiz an dieser Veranstaltung aus.

Bei km 7 bemerkte ich dann, dass es mit sub 6 Stunden klappen wird. 8 km sind nicht mehr weit. Selbst wenn ich die 8 km mit einem Pace von 7:30 laufe, schaffe ich die 6 Stunden!

An der letzten Verpflegungsstation bei km 10 traf ich wieder auf dem Läufer, mit dem ich auf großen Abstand in Runde 3 zusammen gelaufen war. Er musste in der 4. Runde viele Gehpausen machen. Er blieb etwas länger an der Verpflegung stehen. Bei km 11 überholte er mich dann wieder. Noch 4 km. Die wurden hart! Das Ziel vor Augen, aber der Weg ist doch noch weit. Kurz vor km 12 habe ich dann den Läufer wieder überholt. Er machte wieder Gehpause. Ich war weiter fröhlich am Rechnen! Es könnte sogar eine Zeit von unter 05:50 Stunden raus kommen! Jetzt wurde echt jeder Meter schwer. Ich versuchte mich auf den Zieleinlauf zu freuen. Dann ging es wieder für einige Hundert Meter besser! Die letzten KM sind Grundsätzlich immer Hart. Egal ob 10 km, Marathon oder Ultramarathon!

Dann wurde ich wieder von dem Läufer überholt. Kurze Zeit später überholte ich ihn wieder. Er musste wieder gehen! Bei km 13 oder besser gesagt bei km 58 zog ich noch mal das Tempo an. Ich will unter 05:50 Stunden bleiben! Dann kamen die Bahnschienen! Einige Meter vor den Bahnschienen sprang die Ampel auf rot und die Schranken gingen runter. Ich habe noch überlegt rüber zu laufen. War aber vernünftig und bin stehen geblieben! Man war ich sauer. Wir mussten über 2 Minuten warten! Ich trank in der Zeit noch eine Flasche Orangensaft. Und dann kam auch der andere Läufer. Und dann noch 2 andere Läufer! Nach der Zwangspause viel das weiter laufen schon schwer. Nach 20 Metern ging es wieder. Unter 05:50 Stunden konnte ich nicht mehr bleiben. 1 km schaffe ich nicht in 4 Minuten  Zumindest nicht nach 59 gelaufenen km. Ich bin dann ganz entspannt ins Ziel gelaufen. Ich habe nicht versucht an den anderen 3 Läufern dran zu bleiben! Ich habe den letzten km genossen!

Nach 05:51:26 Stunden erreichte ich glücklich und zufrieden das Ziel. Und trank erst mal ein Malzbier! Die Verpflegung dort ist super! Es gab Süßigkeiten, Kuchen, belegte Brötchen und ab 15:15 Uhr dann auch Nudeln! Das ist wirklich die beste Laufveranstaltung, die ich kenne. Die 25 € Startgeld sind es echt wert!!!!

 

Gegen 15:30 Uhr gab es dann die Urkunden für jeden! Es gibt keine Platzierungen vor Ort! Die Urkunden werde jedem persönlich vor Ort ausgehändigt!

Am Ende der Siegerehrung wurde dann bekannt gegeben, dass es die letzte Veranstaltung ist. Es wird keinen Ultramarathon in Ellerdorf mehr geben! Hoffentlich überlegen es sich die Veranstalter noch mal. Ich wäre nächstes Jahr wieder gekommen!

 

 

Strecke: 60,663 km

Zeit: 05:51:26 Stunden

Minute pro km: 05:47 Minuten

Geschwindigkeit: 10,36 km/h

Durchschnittspuls: 141

Max. Puls: 162

 

 

Runde 1:

 

Zeit: 01:24:34Stunden

Minute pro km: 05:34 Minuten

 

Runde: 2

Zeit: 01:24:04Stunden

Minute pro km: 05:33 Minuten

 

Runde 3: Stopps an den 2 Verpflegungspunkten

 

Zeit: 01:28:51Stunden

Minute pro km: 05:52 Minuten

 

Runde 4: Stopps an den 2 Verpflegungspunkten + Zwangspause an den Bahnschienen

 

Zeit: 01:34:04Stunden

Minute pro km: 06:12Minuten


 
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